BMW R 26

BMW R 26 Oldtimer Motorrad

 

Schon lange waren wir auf der Suche nach einer BMW R 26, gerne auch ein Vorkriegsmodell. Angebote gibt es in diesem Bereich immer wieder, aber es gibt auch eine große Nachfrage bei BMW Motorrädern. Dementsprechend ist meist auch der Preis, eine vernünftige Maschine in gutem gebrauchtem Zustand sind sehr teuer. Ganz zu schweigen von restaurierten Modellen in exzellenten Zustand. Besonders gefragt sind bei BMW die Boxermodelle, hierfür sind die Bayern ja weltweit bis in heutige Zeit bekannt. Selbst die erste Maschine von BMW, die R32 (Markteinführung 1923) hatte alle wesentlichen Merkmale die auch heute noch Maßgebend für die Modelle sind: Boxermotor und Kardanantrieb. Der Ventiltrieb war damals schon geschlossen, somit gab es nicht die üblichen Ölverluste und Schmutzanhaftungen (folglich erhöhter Verschleiß) des offenen Ventiltriebs. Großer Beliebtheit erfreuten sich die Einzylinder Modelle von BMW, einfache, robuste und ausgefeilte Technik zum günstigen Einstiegspreis machten sie zum Verkaufsschlager. Begonnen hatte es 1931 mit der R2 (198 ccm), jedoch die bekanntesten Modelle sind die R35 die ab 1938 verkauft wurde und die R25 und ihre technisch verbesserten Nachfolger R26 und R27. Zur R35 muss man noch sagen dass dieses Modell nach Kriegsende weitergebaut wurde im Werk Eisenach unter russischer Besatzung. Anfangs hießen die Modelle auch noch BMW, mussten dann aber Ihren Namen ändern in EMW. In Westdeutschland ging es 1948 mit der R24 einer Weiterentwicklung der R23 wieder los. Die Technische Weiterentwicklung führte über die verschiedenen R25 Modelle über die R26 zur R27. Damit wurden die Einzylinder wegen stark rückläufiger Verkaufszahlen eingestellt.

 

Kommen wir aber nun zur Geschichte unserer BMW R 26

Ein Bekannter hatte uns angesprochen ob wir eine BMW suchen würden. Wir haben nicht lange gezögert und sofort einen Termin zur Besichtigung vereinbart. Ein echter Scheunenfund würde man dazu sagen, mit dem Unterschied das die Maschine nicht „verloren“ ging sonder gut zugedeckt in der Scheune auf die nächsten Sonnenstrahlen wartete. Das Motorrad war laut Fahrzeugbrief bis 1976 angemeldet, der Besitzer ist damit regelmäßig zur Arbeit gefahren. Auf dem Tacho stehen 55 Tausend Kilometer, entsprechend ist auch der Zustand, gebraucht aber nicht heruntergekommen, oder vermurkst. Die Maschine wurde gekauft und zuhause erst einmal genau unter die Lupe genommen. Der Tank war stark rostig, der Auspuff hatte Durchrostungen, Sitzbank war OK, vorderer Kotflügel und Lampentopf hatte eine kleine Beule von einem Sturz. Lack und Linierung ist noch original, das Chrom hat entsprechend Flugrost und auch ein paar Abplatzungen, alles natürlich mit entsprechenden Spuren der Zeit und des Gebrauchs. Nach ein paar Tagen stand die Entscheidung, an der Maschine wird nur das Nötigste an der Optik renoviert, man sollte auf den ersten Blick sehen das diese Motorräder Alltagsgegenstände waren die täglich im Einsatz waren. Damit wurden Besorgungen erledigt, Ihre Eigentümer fuhren damit täglich zur Arbeit und in der Freizeit wurde auch mal am Stadtplatz vorgefahren. Damit wir aber keine Probleme bei längeren Ausfahrten bekommen wurde technisch die Maschine überprüft und repariert.

Die Räder kamen ab, die Bremsen wurden zerlegt gereinigt und überprüft. Ein neuer Unterbrecher, Zündspule und Endtopf wurden verbaut. Der Tank musste entrostet und versiegelt werden um die weitere Korrosion zu stoppen und die Verunreinigung des Benzins zu beseitigen. Neue Gummigriffe bildeten den Abschluss. Beim Motor wurden die Ventile eingestellt, der Vergaser gereinigt, neu bedüst und das Motoröl gewechselt. Jetzt wurden noch alle Lager mit der Fettpresse abgeschmiert, dann konnte man den Motor das erste Mal nach langem starten. Die BMW hat ja keinen Kaltstarthebel oder Vorrichtung, deshalb haben wir zuerst einmal im Handbuch nach dem Startvorgaben gesucht. Den Vergaser fluten, den Gasgriff halb öffnen, 2-mal ohne Zündung durchtreten, dann Zündung ein und kräftig antreten. Wir mussten noch 3-4 Treten dann sprang die Maschine an, das Standgas wurde noch einigermaßen eingestellt und schon konnte die erste Probefahrt beginnen. Schaltung, Bremse alles funktionierte einwandfrei, das Standgas wurde noch etwas heruntergeschraubt, so eine Einzylinder BMW hat einen herrlichen Schlag. Durch die großen Schwungmassen läuft der Motor langsam und sehr gleichmäßig am Stand was einen super Sound ergibt. Jetzt wurde noch die elektrische Anlage überprüft und dann gab es neuen Segen vom TÜV. Es ist immer wieder schön mit der BMW auszufahren, bei jedem Stopp wird die Maschine bewundert und man kommt schnell ins Gespräch. Als echte Bereicherung, steht die BMW R 26 als Oldtimer Motorrad, nun in unserer Sammlung.

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